Kreisverband Gießen

BUNDjugend Gießen fragt: Wo lebt der Hamster?

02. Mai 2023

BUNDjugend Gießen hilft HGON bei der Kartierung von Hamstern.

Der Eingang zu einem Hamsterbau Bild: Sabine Wolters

Was gibt es Schöneres als an einem sonnigen Vormittag draußen in der Natur unterwegs zu sein? Die Sonne lachte, die Feldlerchen sangen hoch in der Luft, während wir mit gesenktem Blick den Saatreihen auf einem Getreideacker folgten, immer auf der Suche nach gut tennisballgroßen Löchern. Wir unterstützten die Kartierung der Feldhamster der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON ) in Langgöns, wo noch recht viele der Tiere vorkommen. Und wir waren auch recht erfolgreich, haben wir doch mit 5 Leuten in etwa 3 Stunden 13,7 ha abgelaufen (der Schrittzähler sagte 12.000 Schritte) und dabei 28 Hamsterbaue gefunden. Laut Valentina, Projektbetreuerin der HGON, die die Baue per GPS dokumentierte, waren das zwar weniger als erwartet, obwohl die Population um Langgöns und Pohlheim noch die stärkste in Hessen ist. Doch der Hamster ist bedroht. Wurde er bis in die 70ziger Jahre noch als Ernteschädling verfolgt, machen ihm heute die Intensivierung der Landwirtschaft und der Klimawandel zu schaffen. Das Nahrungsangebot wird im (Spät-)Sommer knapp, so dass die Weibchen oft nur einen Wurf mit 4 Jungen im Jahr haben, während früher durchaus auch 2 Würfe mit bis zu 10 Jungen möglich waren. So fehlt der Hamster auch als typisches Beutetier z.B. für den Rotmilan. Außerdem führt die Zerschneidung der Lebensräume durch Straßen zu einem fehlenden Austausch zwischen den Populationen und einer genetischen Verarmung. Dem will die HGON mit ihrem Schutzprogramm entgegenwirken, in dem in einer Aufzuchtstation Tiere aus unterschiedlichen Populationen (hier Langgöns und Pohlheim) verpaart werden und der Nachwuchs anschließend ausgewildert wird.

Wer mehr über das Projekt wissen möchte oder bei der Kartierung helfen möchte, findet unter https://www.hgon.de/unsere-arbeit/artenschutz/feldhamster/ weitere Informationen.

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